Home sweet Home
Das denken wir, wenn wir nach einem langen und anstrengenden Tag nach Hause kommen und die Tür hinter uns schließen. In den eigenen vier Wänden können wir entspannen. Unserem eigenen Rhythmus nachgehen. Das hat auch viel damit zu tun, dass wir uns mit vertrauten Dingen umgeben und alles so hergerichtet ist, wie es unseren Vorlieben entspricht. Nichts ist zufällig, alles hat eine Bedeutung: Die Fotos an der Wand erinnern uns an Familienurlaube. Der Schreibtisch im Arbeitszimmer ist ein Erbstück vom Großvater. Da ist die Topfpflanze, die bereits drei Umzüge überstanden hat. Im Kühlschrank steht der Lieblingsweißwein, den man beim Essen mit Freunden verkostet hat. Und der sonntägliche Gang zum Bäcker ist liebgewonnene Routine. Zuhause ist Identität. Hier fühlen wir uns sicher und geborgen.
Wie wir Menschen sesshaft wurden
Vor rund 12.000 Jahren wurden aus Jägern und Sammlern, die ihr Essen teilten und verbrauchten, sesshafte Bauern, die Vorräte aufbauten und ihren Fokus auf den Besitz richteten. Ein Prozess, der sich über mehrere tausend Jahre vollzog. Die Ursprünge liegen nach heutigem Wissensstand im Nahen Osten. Archäologische Funde zeigen, dass die Menschen sich erstmals am sogenannten fruchtbaren Halbmond ansiedelten. Sie verweilten länger am gleichen Ort, bildeten größere Gruppen, bauten Getreide an und züchteten Ziegen und Schafe. Fruchtbarer Boden spielte für die Wahl ihres Lebensraums eine wichtige Rolle. Die Menschen richteten sich im wahrsten Sinne des Wortes ein, nämlich so, dass sie alles, was sie zum Überleben brauchten, in ihrer Nähe hatten. Und wer nicht mehr umherziehen muss, der kann auch anfangen, Habseligkeiten, also individuellen Besitz anzusammeln.
Die Sesshaftigkeit des Menschen ist gleichzusetzen mit dem Beginn der Zivilisation mit all ihren positiven und negativen Ausprägungen. Ein festes Refugium zu besitzen hat sich als Lebensform durchgesetzt und ist Teil der menschlichen Evolution